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Webdesigner benötigen separate Müllentsorgung

Montag, 18. Februar 2008
Geschrieben von Armin Vieweg
Klingt komisch, ist aber kurioser Weise wirklich so. Ein Webdesigner der ein Nebengewerbe besitzt muss eine separate Abfallentsorgungsgebühr leisten.

Abfallwirtschaft NeuwiedWir gehen mal von folgendem Szenario aus:
Ein Webdesigner der im angestellten Verhältnis steht hat ein Nebengewerbe. Er wohnt in einer eigenen Wohnung und bezahlt für diese Wohnung privat, monatlich nicht unerhebliche Müllgebühren.

Dennoch ist der Webdesigner verpflichtet für extrem geringe Mengen Papiermüll die anfallen, eine Mindestpauschale von 42 Euro im Jahr zu leisten.

Ich bin ein Verfechter des papierlosen Büros, eine Vision die so noch nicht ganz existieren kann, aber dennoch verbrauche ich extrem wenig Müll. Ein paar unerwünschte Werbesendungen und ab und an eine falsch ausgedruckte Rechnung, sind alles was bei mir als Webdesigner als Müll anfällt.

Allein die wöchentlich erscheinende Regionalzeitung, die nachdem sie gelesen wurde im Müll verschwindet dürfte von der Masse her ca. vier bis fünfmal so viel sein, wie das was durch das Gewerbe anfällt.



Zwei verschiedene Varianten
Als Selbstständiger hat man zwei Möglichkeiten. Man nutzt den allgemeinen Hausmüll für seinen gewerblichen Müll mit oder man lässt sich eigene Tonnen aufstellen.

Letzte Variante kostet für mich mindestens 63 Euro pro Jahr. Das ist abhängig davon, was für Tonnen aufgestellt und entleert werden müssen. Diese 63 Euro wären für eine eigene Papiertonne mit einem Fassungsvermögen von 140 Liter und 3 wöchiger Leerung.

Nutzt man aber den normalen Hausmüll mit, braucht man eine schriftliche Erlaubnis des Vermieters und zahlt immer noch 42 Euro pro Jahr.


Ich frage mich nur wofür?!
Die Tonne wird nicht öfter geleert als vorher, es gibt auch keine weitere Tonne für die Hausbewohner und mit den paar Papierseiten gibt es auch für niemanden irgendwelche Einschränkungen.

Die für mich zuständige Kreisverwaltung hat argumentiert, man könne den anderen Hausbewohnern nicht zumuten meine gewerblichen Abfälle mitzufinanzieren. Das ich aber auch einer der zahlenden Hausbewohner bin, der im Verhältnis sicher weniger Müll produziert (auch mit gewerblichen Müll!) als das Seniorenpärchen in der Wohnung unter mir, ist mal egal.


Gerichtsurteil
Bei der Kreisverwaltung sagte man mir ebenfalls, dass ich nicht der erste bin der sich deswegen aufregt, dass es sogar Urteile darüber gab. Die Urteile würden besagen, dass die reine Möglichkeit für die Entstehung von Abfall ein Grund sei sich diese 42 Euro Müll-Flatrate beschaffen zu müssen. Und zwar separat zum Privatmüll.


Ausgaben für die Steuer
Die 42 Euro kann man steuerlich als Ausgaben geltend machen. Ist aber keine wirkliche Hilfe, wenn man eh unter dem Mindeststeuersatz liegt.


Die Kosten mögen nie enden
Exakt das Gleiche gilt übrigens auch für das Autoradio bei der GEZ. Das muss mit 4 Euro im Monat (ca.) separat angemeldet werden.


Fazit
Es ist dreist zu verlangen für etwas doppelt zu zahlen, was man nicht in Anspruch nimmt. Prinzipiell kann ich verstehen, dass separate Müllgebühren verlangt werden, in meinem Fall jedoch - und da gibt es sicher noch viele Andere in der gleichen Situation - sind die 3,50 Euro im Monat nicht gerechtfertigt.

Hätte ich eine eigene Tonne, die ein Fassungsvermögen von 140 Litern (klein) in der ich rein gewerbliche Abfälle entsorgen würde, würde es mindestens 5 Jahre dauern bis diese Tonne entleert werden müsste. Und für diese Tonne, inkl. Entleerung wären dann 210 Euro fällig (5x die Jahresgebühr).

Das ist meiner Meinung nach ungerecht und sollte nicht pauschalisiert, sondern separat geprüft werden.

Die Kosten unterscheiden sich im Übrigen je nach Landkreis. Die hier genannten entsprechen dem Landkreis Neuwied.



Link

Kreisverwaltung Neuwied - Abfallwirtschaft




  Kommentare (1)
 1 Geschrieben von: maraisspaulll, am 19.05.2012 um 21:26
Strike while the iron is hot! 
Count the money on the spot!
Letzte Aktualisierung ( Montag, 18. Februar 2008 )
 
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