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Flexibles oder statisches Layout?

Donnerstag, 12. Juni 2008
Geschrieben von Armin Vieweg
Als "Herausforderung der Zukunft" wurden flexible Layouts in einem Magazin heute betitelt. Ich möchte etwas näher auf Vor- und Nachteile beider möglichen Variationen eingehen.

Etwas einseitig liest sich ein Artikel in einem führenden Webdesigner Magazin, dass sich mit flexible Layouts befasst. Die dortige Kernaussage lautet, dass statische Designs nicht den Ansprüchen der Zukunft gerecht werden.

Ich denke das beide Varianten ihre Existenzberechtigung und ihre Vorteile haben.



Statische Layouts
Professor Web und auch Professor Web v2 haben jeweils statische Layouts. Man trifft sie am häufigsten im Internet an und werden unter anderem auch von großen Unternehmen verwendet. Um ein paar zu nennen: Microsoft.de, Apple.com, Tagesschau.de, GMX.de, ...

Ein statisches Layout erkennt man daran, dass die Breite der Website sich nicht an die des Browsers anpasst. Man hat also einen festen Wert in Pixel, der die Breite der Internetseite definiert. Egal ob das Browserfenster größer oder kleiner ist, die Breite wird koste was es wolle eingehalten.

Das kann bei kleinen Monitorauflösungen zu horizontalen Scrollbalken führen oder bei großen Auflösungen zu jeder Menge ungenutztem Platz.


Dynamische Layouts
Ein Design, dass dynamisch programmiert wurde ist in allen Punkten anders als der statische Bruder. Die Breite passt sich dem Browserfenster an und dadurch wird immer die komplette, verfügbare Fläche genutzt.

Statt mit Pixel-Angaben arbeitet man bei dynamischen Layouts mit Prozent-Werten (%). Die Navigation links soll beispielsweise 20% der Gesamtbreite ausmachen, die restlichen 80% stehen den Inhalten zur Verfügung.

Einige prominente Seiten die auf dynamisches Layout setzen sind z.B.: Google.de, Yahoo.de, Heise.de, ...

Der größte Kritikpunkt an dynamischen Layouts ist, dass die Texte je nach Auflösung anders umbrechen. Bei manchen dynamischen Websites sind die Texte auch zu lang. Die Augen müssen eine zu weite Strecke hinter sich legen und dadurch wird das Lesen eines Textes anstrengend.


Herausforderung der Gegenwart
Flexible Layouts sind nicht nur in der Zukunft, sondern auch in der Gegenwart für viele eine Herausforderung. Mit dynamischen Breiten zu arbeiten, bedeutet sich eine etwas andere Denkweise anzueignen und das ist nicht jedem sein "Ding".

Viele Dinge in unserem Alltag haben eine feste Form. Das Layout einer Tastatur ist beispielsweise immer gleich. Wir können die Tastauren mit Kabel oder ohne kaufen oder in weiß, schwarz und pink, aber um damit effektiv arbeiten zu können kommt niemand um das Erlernen (oder Annähern) des 10-Finger-Systems herum.

Anders ist es bei dynamischen Websites. Diese passen sich vollkommen an die Rahmenbedingungen des Browsers an. Und egal mit welcher Auflösung ich eine solche Seite besuche, scrollen muss ich wenn dann nur vertikal.

Jeder Besucher bekommt eine solche Website anders ausgegeben, abhängig von lokalen Einstellungen und Verwendung des Browsers. Aber jedes mal wird die Seite richtig dargestellt, da im Vorfeld keine festen Definitionen der Elemente gemacht werden.

Dieser Denkweise muss man sich erst einmal bewusst werden und vor allem klassische Designer haben vermehrt damit ein Problem, was sicher nicht zuletzt der Grund ist, weshalb es mehr statische Layouts im Internet gibt als dynamische.



Kriterien der Entscheidung
Stellt man sich selbst vor die Wahl, für welche Variante man sich entscheidet, sollten verschiedene Kriterien bedacht werden.

Möchte man das die Seite auch von mobilen Endgeräten (die immer mehr in Mode kommen) betrachtet werden kann, sollte man auf dynamische Gestaltung zurückgreifen.

Legt man größeren Wert auf das einheitliche Erscheinungsbild sollte man auf ein statisches Layout setzen, da dort die eigenen Vorgaben stets eingehalten werden.

Ein weiterer Faktor sollte die eigene Kompetenz sein. Eine dynamische Internetseite zu erstellen ist nämlich nicht ohne, wenn auch nicht unmöglich. Erfahrungen und Einarbeitungen sind notwendig, wenn man vorher noch nicht viel damit zu tun hatte.

Und ich behaupte, dass auch routinierte Webdesigner für dynamische Layouts, länger brauchen als für ein vergleichbares, statisches Layout. Der Zeit- bzw. Aufwandsfaktor spielt ebenfalls eine Rolle. Ist der Kunde bereit meinen Mehraufwand zu bezahlen?

Barrierefreie Internetseiten kommen desweiteren um ein dynamisches Layout praktisch nicht herum, denn dort wird gerade was manuelle Schriftgrößen angeht, vorgesorgt.


Bewährtes für die Zukunft
Entgegen des oben erwähnten Beitrages, möchte ich mich für statische Layouts aussprechen, denn ich bin nicht der Auffassung, dass alles was einen festen Pixelwert hat deswegen gleich schlecht ist.

Dynamische Layouts haben durchaus ihre Vorteile, aber es als eine pauschale All-Zwecklösung für die Zukunft zu benennen halte ich für übertrieben.

Statische Internetseiten bedürfen weiterer Überlegungen, die bei dynamischen Layouts wegfallen, zum Beispiel auf welche Auflösung optimiert wird. Im Gegenzug sind die Inhalte aber allgemein sehr viel übersichtlicher in ihrer Präsentation und das Design als solches kennt keinerlei gestalterische Grenzen.



Fazit
Dynamische Layouts sind nicht einfach zu erstellen, jedoch vor allem bei unterschiedlichen Ausgabemedien von Vorteil. Ich persönlich ziehe jedoch eine gut gemachte, statische Seite einer mäßigen, Dynamischen vor. Und gerade durch den fachlichen Anspruch liegt die Gefahr sehr hoch auf mäßige Seiten zu stoßen.


Link

Flexible Layouts - die Herausforderung der Zukunft




  Kommentare (8)
 1 Geschrieben von: Michael, am 12.06.2008 um 23:48
Hi, 
wieder zufällig bei der Konkurenz geschmöckert? :D 
Bei Drweb scheint es zufällig die gleiche Diskussion zu geben. :D 
 
Mittlerweile halte ich es nur noch für eine Grundsatz-Diskussion. Ähnlich wie Apfel vs Fenster, Intel vs. AMD, NVIDIA vs. ATI, DIV vs. Tabellen. 
 
Und Meinungen die besagen das dyn. Layout besser sind, kann ich nicht teilen. 
 
Wenn es zzt. ein Projekt gäbe wo entsprechende Zielgruppen/Randgruppen gefragt sind mag dieses einen sehr hohen Stellenwert haben. Aber für den täglichen Gebrauch ist wohl eher die Ideologie gefragt, neben den Kundenwünschen. 
 
Wer benutzen möchte und es an der Stelle sinnvoll ist, soll es benutzen.
 2 Geschrieben von: Dieter, am 15.06.2008 um 21:20
Bin über Ihre Kommentare beim Dr. Web-Gastbeitrag von Dirk Jesse auf diesen Beitrag gekommen. Einige wichtige Kriterien werden hier genannt. Ihr persönliches Fazit ist für mich aber nicht nachvollziehbar, es sei denn, flexible Layouts überfordern Sie. 
 
PS: Der Aufforderung fair zu sein und den Werbeblocker abzuschalten, werde ich bestimmmt nicht nachkommen. Neben Webstandards und flexiblen Layouts gibt ein guter Werbeblocker wie [URL=http://adblockplus.org/de/]Adblock Plus[/URL] mir das Web, das ich haben möchte!
 3 Geschrieben von: Armin Vieweg, am 16.06.2008 um 07:49
Hallo Dieter, 
schade, dass Du zu diesem Schluss gekommen bist. 
 
Ich für meinen Teil gebe offen und ehrlich zu, dass flexible Layouts von meinen Kunden bis auf ein mal nicht gewünscht wurden. Dadurch fehlt mir auch die Praxis darin und eine Erstellung dauert von daher länger. 
 
Überfordern ist sicherlich rein provokativ gemeint, freundlich formuliert könnte man es auch als Herausforderung betiteln. 
 
Ob Dein Werbeblocker an oder aus ist, ist rein Deine Entscheidung, dies zu thematisieren kann ich ebenfalls nur als Provokation interpretieren. 
 
Gruß 
Armin
 4 Geschrieben von: Michael, am 16.06.2008 um 17:09
Es gibt Meinungen und es gibt Meinungen. 
 
Zum anderen sollte man auch nicht vergessen das überwiegene User eine Seite am Erscheinungsbild beurteilen nicht am Quelltext. 
Auf gut Deutsch: Es muss funktionieren. 
 
Froh bin ich auch über Kunden die eine Webseite als Informationsquelle ansehen und sich nicht von jeden Gestaltungsmöglichkeiten beirren lassen. 
 
Jeden seinem Zweck, ... 
 
ps.: 
Es gibt auch Revolutionären die gegenüber Meinungen anderer nict offen sind. ;)
 5 Geschrieben von: Michael, am 16.06.2008 um 17:14
[QUOTE] 
PS: Der Aufforderung fair zu sein und den Werbeblocker abzuschalten, werde ich bestimmmt nicht nachkommen. Neben Webstandards und flexiblen Layouts gibt ein guter Werbeblocker wie Adblock Plus mir das Web, das ich haben möchte! 
[/QUOTE] 
 
Ach übrings, da sind wir bei dem Thema das man sich als Webdesigner einige Erstellmöglichkeiten ersparen kann und ein Gerüst für die überwiegende Mehrheit erstellt. 
Weil der andere Teil der User sich das Web so einstellt wie er/sie/es für richtig hält. Was ich auch akzeptiere.
 6 Geschrieben von: Christoph, am 03.07.2008 um 12:57
Zunächst finde ich den Artikel nicht schlecht, die Schlussfolgerung daraus pro fixe Layouts kann ich allerdings nicht nachvollziehen. 
 
Du schreibst: 
[QUOTE]\"Statische Internetseiten bedürfen weiterer Überlegungen, die bei dynamischen Layouts wegfallen, zum Beispiel auf welche Auflösung optimiert wird\"[/QUOTE] 
 
Erstens zeigt das optimieren auf eine Auflösung die Beschränktheit fixer Layouts. Zweites stimmt es auch nicht, das o.g. Überlegungen bei flexiblen Layouts wegfallen. Denn auch da muss ich mich mit dem Thema minimale und maximalte Breite auseinandersetzen. Nur scheint dieser Punkt bei der Diskussion oft ganz vergessen zu werden. Es gibt scheinbar nur 1 und 0, fix oder flexibel. Aber auch bei guten flexiblen Layouts gibt es fixe Werte. 
 
Weiter schreibst du: 
[QUOTE]\"Ich persönlich ziehe jedoch eine gut gemachte, statische Seite einer mäßigen, Dynamischen vor.\"[/QUOTE] 
 
Wer tut das nicht? Jeder zieht eine gute Seite einer mäßigen vor, das ist nur logisch. Aber du implizierst hiermit, dass dynamische Seiten eher mäßig sind. Das liegt aber an den Fähigkeiten des Erstellers und kann nicht grundsätzlich auf die Fähigkeiten flexibler Layouts bezogen werden. 
 
Dann sagst du: 
[QUOTE]\"Und gerade durch den fachlichen Anspruch liegt die Gefahr sehr hoch auf mäßige Seiten zu stoßen.\"[/QUOTE] 
 
Was möchtest du denn damit sagen? 
a) Flexible Layouts sind zu anscpruchsvoll, darum sind fixe beser? 
oder b) Weil so viele Webdesigner einfach nicht in der Lage sind, gute flexible Layouts zu erstellen, lässt man es besser? 
 
In der Tat ist es ein Problem, dass jeder, der ein wenig HTML zusammenschustern kann, sich Webdesigner nennt. Und natürlich ist es schwieriger, ein flexibles, dynamisches Layout zu konzipieren und zu erstellen als eine fixes Photoshop-Layout 1 zu 1 nach zu bauen in HTML/CSS. Das ist aber noch längst kein Argument gegen flexible Layouts, sondern zeigt eher Unfähigkeit oder Bequemlichkeit des Designers. 
 
Im Absatz Herausforderung der Gegenwart schreibst du: 
[QUOTE]\"Dieser Denkweise muss man sich erst einmal bewusst werden und vor allem klassische Designer haben vermehrt damit ein Problem, was sicher nicht zuletzt der Grund ist, weshalb es mehr statische Layouts im Internet gibt als dynamische.\"[/QUOTE] 
 
Das ist genau das Problem, richtig erkannt. Ziel sollte es aber sein, die Möglichkeiten des Internets auszunutzen statt sie aus Bequemlichkeit auszulassen. 
 
Welchen Grund gibt es, z.B. Nutzer von mobilen Endgeräten oder kleiner Browserfenster zum horizontalen Scrollen zu zwingen? 
 
Man sollte die Diskussion fix/flexibel aus Sicht der Nutzer führen und nicht aus der der Ersteller. Und wo bitte schön liegt der Vorteil eines fixen Layouts für den Nutzer??? 
 
Da hätte ich mal gerne eine plausible Antwort drauf!
 7 Geschrieben von: Armin Vieweg, am 03.07.2008 um 14:41
Hallo Christoph, 
 
erstmal danke für den sehr ausführlichen Kommentar. 
 
[QUOTE]Da hätte ich mal gerne eine plausible Antwort drauf![/QUOTE] 
Du hast schon recht, der Artikel basiert aus der Sicht der Entwickler und nicht der Nutzer. 
 
Die Vorteile für die Benutzer liegen hauptsächlich in rein optischen Anliegen. Diese habe ich auch oben im Artikel erwähnt.  
 
Das dynamische Websites viele Vorteile für den Nutzer bieten habe ich ebenfalls nicht ausgeschlossen. Ich vertrete auch die Aussage, dass eine barrierefreie Internetseite dynamisch sein muss! 
 
Ich möchte niemanden den Anreiz nehmen sich näher mit dynamischen Layouts zu befassen und dabei ggf. auf diverse Frameworks zurückzugreifen. Ich möchte nicht mal ausschließen das Professor Web v3 irgendwann mal dynamisch sein wird. 
 
Ich denke nur, dass die Praxis zeigt, dass viele dynamische Internetseiten optisch einfach nicht viel hergeben oder gerade durch diese Bildschirmfülle unübersichtlich werden. Dr. Web ist ein Beispiel, Smashingmagazine ein Anderes. 
 
Vieles hat hier auch nur mit Geschmackssache zu tun. Die einen mögen es lieber so, die anderen lieber so. 
 
Um auf Deine plausible Antwort zurück zukommen: Es gibt einfach keine. Flexible Layouts sind technisch betrachtet besser, statische Layouts optisch. Für welches man sich entscheidet sollte von der Zielgruppe der Website und seinen persönlichen Präferenzen abhängen. 
 
Gruß 
Armin Vieweg
 8 Geschrieben von: Christoph, am 03.07.2008 um 16:36
Das beste wäre es wohl, wenn man den Nutzer per Stylesitcher entscheiden ließe zwischen fix und flexibel. 
 
Dennoch denke ich, dass mehr Webdesigner die Herausforderung annehmen sollten, flexible Layouts hochwertig zu gestalten. Man kann nicht pauschal sagen, dass fixe Layouts optisch besser sind. Dem Argument der Bildschirmfülle (z. Bei Dr. Web) kann man mit max-width begegnen. Das Layout von Drweb.de ist eh generell schlecht. Das wäre bei enier fixen Poisitonierung nicht besser.  
 
Anderes herum betrachtet: 
Das Design der Site von Jesse Bennett-Chamberlain z.B. (http://31three.com/), welches ich verdammt gut finde, hätte sich ohne optische Änderungen auch flexibel erstellen lassen. 
 
Das Design ist also kein Argument.  
 
Natürlich weiß ich auch, dass Mehraufwand hinsichtlich Layout/ Codestuktur/ Browserkompatibilität usw. bei der Erstellung flexibler Layouts entsteht. Und dass darüber hinaus in der Praxis für diesen Mehraufwand oft die Zeit und das Geld fehlt, das geht mir wie vielen anderen nicht anders. 
 
Dennoch finde ich die Ansätze von YAML sehr lobenswert und halte es für den richtigen Weg in die Zukunft (wobei ich keine generelle Empfehlung für YAML ausspreche, ich nutze es selbst auch nicht).  
 
Die oben genannten Beschränkungen hinsichtlich Zeit und Geld sollten uns nicht davon abhalten, weiter an einem besserren Web für alle Nutzer zu arbeiten.
Letzte Aktualisierung ( Donnerstag, 12. Juni 2008 )
 
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