Wenn Deutschland zu viel über uns weiß |
Mittwoch, 19. September 2007
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Vorratsdatenspeicherung - ein neues Gesetz, dass alle unsere Kommunikation protokolliert und für Auswertungen zur Verfügung stellt.
In einem früheren Artikel habe ich beschrieben, weshalb es den Bundestrojaner gibt und was man von ihm halten kann. Der von der Bundesregierung beauftragte Virus, ist aber nur ein Teil eines großen Ganzen. Vorratsdatenspeicherung ist jetzt in aller Munde. Eigentlich ganz simpel erklärt um was es dabei geht: Der Bund schreibt allen Providern vor ein halbes Jahr lang detailierte Informationen über deren Kunden zu sammeln und aufzubewahren. Es wird also protokolliert werden, mit wem wir E-Mails schreiben, von wo diese Mails geschickt wurden, was drin steht, wie derjenige darauf antwortet, auf welchen Seiten wir im Internet surfen. Aber nicht nur im Internet wird sich die Vorratsdatenspeicherung einfinden, nein auch auf unserem Handy. So wird zum Beispiel Herr Schäuble später sagen können, mit wem Du wann wie lang telefoniert hast, in Einzelfällen auch worüber und wo Ihr Euch beide befunden habt, während Ihr das Telefonat geführt habt. Das Ganze unterfangen dient natürlich nur einem Zweck - der Terrorbekämpfung. Momentan verfolge ich zwar nicht so viele allgemeine Medien, aber ich denke den letzten Terroranschlag in Deutschland ist schon etwas länger her. Abgestimmt wird das Ganze im Herbst, der Gesetzesentwurf liegt dafür bereits vor. Dort steht drin als §113a Speicherungspflichten für Daten:
Im Folgendem steht auch drin, was alles genau gespeichert werden muss. Kann ich nur mal empfehlen reinzuschauen in den Entwurf ab Seite 17. Gut mal abgesehen davon, dass der Staat nun jederzeit alles über uns weiß hat dieses Unterfangen auch noch andere Nachteile. Wenn diese ganzen Informationen gesammelt werden müssen, müssen die auch irgendwo sicher gespeichert sein. Technisch natürlich gar kein Problem - aber wie alles im Leben kostet auch eine solche Speicher-Einrichtung sehr viel Geld. Vor allem, wenn dort solch detailierte Informationen gespeichert werden sollen, die Unmengen an Kapazität verschlingen. Gespeichert werden müssen diese Daten von den Providern. Also müssen die auch die Kosten tragen. Und Firmen sind ja nicht blöd, die Kosten werden an deren Konsumenten weitergereicht. Also bezahlt jeder einzelne von uns, keine Privatsphäre mehr zu haben. Stumpfsinnig, oder? Wenn man die Geschichte schon wiederholt, frage ich mich warum wir keine Mauer um Deutschland ziehen - diesmal aber nicht zum Zweck die Leute einzusperren, sondern die Terroristen von der Einfuhr abzuhalten. Am kommenden Samstag gibt es zu diesem Thema auch eine Demonstration in Berlin. Ich bin mal gespannt, ob es wirklich soweit kommt! Weitere Infos dazu findet Ihr auf der Internetseite vorratsdatenspeicherung.de. Die Seite selbst ist übrigens mit JoomlaOS erstellt und besteht aus einem der beiden Standardtemplates, die mitgeliefert werden. Kommentare (2) |
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Letzte Aktualisierung ( Mittwoch, 19. September 2007 ) |
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