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Wie der Bundestrojaner dem Bund helfen soll

Mittwoch, 29. August 2007
Geschrieben von Armin Vieweg
Mal was Anderes: Was man unter dem "Bundestrojaner" versteht, warum es ihn gibt, was er macht und was das Volk davon hält.

Auge um Auge. Zahn um Zahn. So könnte man die neusten Methoden des Bundesinnenministeriums beschreiben, wenn es um den Terrorkampf in den eigenen Landen geht.

Das wofür andere ins Gefängnis kommen, will die Bundesregierung zukünftig einsetzen um Attentäter zu entlarven. Die Rede ist von der Verbreitung von Schadsoftware. Einem Trojanischem Pferd um genau zu sein.

Den lässt die Regierung nämlich gerade fleißig programmieren um dann damit Computer von verdächtigen Personen auszuspionieren und Beweise digitaler Art sicherzustellen.

Weil das ganze von der Regierung ins Leben gerufen wurde, nennt man dieses prächtige Stück Software im Volksmunde "Bundestrojaner". Natürlich ist das nicht der offizielle Name, der lautet nämlich RFS (Remote Forensic Software). Natürlich soll dieser Trojaner nur bei verdächtigen Personen eingesetzt werden.

Was macht er? Nun ist er mal auf einem PC installiert sammelt er gezielt Informationen. Hat er die gewünschten Dokumente gefunden schickt er die Daten an unsere Exekutive um so mögliche Beweise sicher zu stellen.

Wenn RFS nur auf bestimmten Computern eingesetzt werden soll, stellt sich die Frage wie der denn da drauf kommt. Nun man vermutet eine Übertragung per E-Mail. Dann müsste aber der vermeintliche Terrorist den Dateianhang, welcher ja nur eine EXE-Datei sein kann öffnen.

Also ich weiß ja nicht, wie es Euch geht - aber ich hab noch nie eine Mail mit ner EXE-Datei geöffnet. Könnte daran liegen, dass mein Spamfilter solche Mails direkt aussortiert.

Naja gut, gehen wir einfach mal davon aus, dass die Terroristen alle dumm wie Brot sind und auch niemand mitbekommen hat, dass es elektronische Maßnahmen seitens des Bundes gibt. Der öffnet dann den Anhang seiner Mail und was passiert? Also wenn er Outlook Express benutzt gar nichts, dort werden nämlich ausführbare Dateien gar nicht angezeigt. Und ansonsten benutzt der Standardinternetnutzer auch keine Antivirenprogramme, die sicherlich irgendwann den Bundestrojaner identifizieren werden und unschädlich machen.


Damals war alles besser
In Troja hat sich keiner Gedanken um das Holzpferd gemacht, dass als Geschenk überreicht wurde. Anders als früher gibt es heute aber Leute die Angst vor dem Trojaner haben. Blöd wäre nämlich, wenn den ein 16jähriger, pubertierender Jugendlicher in die Hände bekommt, der eine Affinität für Computerverbrechen hat. Der könnte dann nämlich den Bundestrojaner umprogrammieren und für sich arbeiten lassen.

Ach was rede ich denn da. Der Trojaner ist natürlich verschlüsselt und bestens gesichert. Man würde doch seitens der Regierung keine solchen groben Fehler zulassen, oder?

Vielleicht gibt es ja seitens der Programmierer eine Open Beta, um die letzten Fehler auszumerzen. Hat sich doch bei Windows auch bewährt.


Fazit
Ich hoffe, dass der Bundestrojaner aka RFS Open Source ist, denn ansonsten kann ich mir vorstellen, dass die Kosten dafür astronomisch sind. Und ich habe ehrlich gesagt keine Lust mit meinen Steuern etwas zu finanzieren, was von so vielen Experten bereits im Vorfeld zum scheitern verurteilt wurde.



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